Schulleben: eine gesunde und lebenswerte Schule


Präambel

Unsere Schule beteiligt sich am Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“. Sie verbessert durch geeignete Maßnahmen laufend die Bildungs- und Gesundheitschancen der ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen sowie das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der hier arbeitenden Erwachsenen.

1. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern

a. Der Förderverein FESG

Die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule freut sich über die vielfältigen Aktivitäten ihres Fördervereins, eine der Stützen der Elternmitarbeit an unserer Schule. Der Förderverein* unterstützt vor allem die Schulfahrten der Lernenden, finanziert alle denkbaren Aktionen (Projekte, Workshops, Sportaktionen), ermöglicht den Ankauf von Instrumenten und vieles mehr. Seit drei Jahren engagiert er sich insbesondere bei der Gestaltung des Schulhofs. Zur Geschichte und der Arbeit des Fördervereins lesen Sie den unterlegten Beitrag.

b. Das Café der Begegnung

Das Motto unseres Cafés lautet:

„Wenn Schule und Eltern zusammenarbeiten, werden Schülerinnen und Schüler erfolgreicher.“

Alle Eltern sind zu den regelmäßigen Treffen eingeladen. Schulische Themen werden in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen diskutiert und Fragen geklärt. Oft kommen Expert/innen der Schule zu einzelnen Themen dazu.

Durch die Teilnahme und Mitgestaltung des Cafés erhalten die Eltern die Chance, unsere Schule näher kennen zu lernen und ihre Kinder in ihrer Schullaufbahn sicherer, kompetenter und besser zu unterstützen.

c. Kommunikation

Unserer Schule ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig, weil gute Erziehung und erfolgreiches Lernen ohne sie nicht möglich sind. Deshalb sind auch Elternseminare zu wichtigen Themen wie z.B. Pubertät oder Suchtvorbeugung geplant. Außerdem informieren wir die Eltern regelmäßig in einem Infobrief und Newsletter über alle Neuigkeiten im Schulalltag und laden sie in alle Arbeitsgruppen der Schulentwicklung ein. Unsere Homepage wird ständig aktualisiert, und darüber hinaus organisieren wir Elternabende für einzelne Jahrgänge zu relevanten Themen wie z.B. Fächerwahlen, Cybermobbing oder Religionsunterricht. Wenn es um Einzelprobleme in den Klassen geht, laden wir gern über die turnusmäßigen Elternabende hinaus zu Klassenpflegschaften ein, die das Lernklima in einer Klasse unterstützen. Alle Lehrkräfte haben neben den regelmäßigen Sprechtagen eine wöchentliche Sprechstunde für Einzelgespräche sowie eine dienstliche Mailadresse für den kurzfristigen Austausch von Informationen. Außerdem haben alle Lernenden einen Schulplaner*, in dem Fragen und Anmerkungen zwischen Kollegium und Elternhaus ausgetauscht werden können.

d. Elternarbeitskreis Teilleistungsschwäche

„Hinter jedem erfolgreichen legasthenen oder dyskalkulen Menschen steht eine Person, die ihn versteht!“ (Dr. Astrid Kopp-Duller, 1998)

Der Arbeitskreis arbeitet an der Gestaltung und Umsetzung der Bedingungen für Schülerinnen und Schüler mit LRS (Lese-Rechtschreibschwäche), Legasthenie oder Dyskalkulie (Rechenschwäche) an unserer Schule. Er setzt sich aus Eltern betroffener Kinder und interessierten Lehrerinnen und Lehrern zusammen und besteht seit dem Schuljahr 2016/17. Der AK tagt in unregelmäßigen Abständen ca. alle 2-3 Monate. Er dient dem Austausch betroffener Eltern, will Lehrerinnen und Lehrer bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Konzepte und Maßnahmen zu Legasthenie und Dyskalkulie an der ESG unterstützen und strebt den Austausch mit  externen Fachleuten an.

2. Ganztag: mehr als Unterricht

Die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule bietet als Ganztagsschule ihren Lernenden entscheidende Möglichkeiten, ihren Schulalltag gesund, bewegt und entspannt zu erleben. In den Schulpausen sind vielfältige Aktivitäten möglich, sowohl sportlicher als auch kultureller Art. Wer mit den Händen tätig werden möchte, kann auf dem Kunsthof, im Schulgarten* oder im Technikraum Angebote der jeweiligen Lehrkräfte nutzen. Auf dem Basketballplatz, dem Bolzplatz und in den Turnhallen gibt es jede Menge Möglichkeiten, den eigenen Bewegungsdrang auszuleben. Nicht zuletzt stehen in der „Oase“ Sozialpädagog/innen für Gespräche zur Verfügung (s. aktive Pausen*).

a. Mensa und Schülercafé

Mensa und Schülercafé sind während der Frühstückspause und über Mittag geöffnet, für eine gesunde Ernährung ist gesorgt. Die Mensa ist während des ganzen Tages offen und unsere Schüler/innen können sich dort während des Tages versorgen. Mithelfende Schüler/innen und Eltern machen den Betrieb möglich. Die Ausgabe der Mittagessen besorgt ein Caterer. Für unsere Schülerinnen und Schüler bieten Mensa und Café auch Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Beide Institutionen werden hervorragend angenommen.

b. Aktive Pausen: Bewegen und Entspannen

Für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern ist regelmäßige Bewegung eine der wichtigsten Voraussetzungen. Neben einem “bewegten Unterricht” bietet sich dafür auch die Gestaltung der Pausen an. In unserer Schule können die Kinder den natürlichen Rhythmus von Ruhe und Bewegung, von Anspannung und Entspannung kennen lernen.

In unseren Mittagspausen bieten wir Angebote wie Spiele, Musik und Chor an. Aber auch Angebote aus den kreativen Bereichen wie Technik und Kunst stehen in dieser Zeit den Kindern zur Verfügung.

Die Bewegung darf natürlich nicht zu kurz kommen, daher sind unsere Sportplätze und Sporthallen in den Mittagspausen geöffnet. Unser Schulgarten bietet zudem viel Platz für Ruhe, Erholung und aktives Gärtnern.

Essen und Trinken ist ein wichtiger Teil unserer Pausen. Hier stehen Angebote im Schülercafé und der Mensa für unsere Schüler/innen bereit.

c. Arbeitsgemeinschaften

An einem Nachmittag der Schulwoche besuchen vor allem die jüngeren Lernenden Arbeitsgemeinschaften, um jenseits des Klassenverbands ihre Interessen zu vertiefen. AGs sind Arbeitsgemeinschaften, die ein Angebot neben dem alltäglichen Schulablauf darstellen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Bereichen. Je nach Interesse können sich die Schüler/innen sportlich betätigen, naturwissenschaftliche Experimente durchführen oder etwas mit den eigenen Händen schaffen.

d. Schulhof

Unser Schulhof ist aus eigenen Mitteln verschönert worden. Ein „grünes Klassenzimmer“ ist entstanden, eine Mosaikschlange zum Balancieren und vielfältige Sitzgelegenheiten wurden auf Wunsch und mit Hilfe der Schülerschaft geschaffen. Der Förderverein finanzierte ein Klettergerüst für unsere jüngeren Schüler/innen und Schüler. Der Kunsthof ist zu einem Atrium umgestaltet worden und bietet unseren Schüler/innen eine weitere Möglichkeit zur Entspannung. Zur Umgestaltung des Schulhofs finden Sie weitere Informationen unter dem Thema „Friede auf dem Hof“*.

e. Schulgarten

Wo gibt es eine bessere Möglichkeit Naturerfahrungen zu machen, eigenhändig und aktiv auszuprobieren, wie man sät, pflanzt und erntet als in einem Schulgarten? Das Konzept zu unserem Schulgarten finden Sie hier Schulgarten*.

3. Kompetente Lernende unterstützen andere Lernende

a. Schülervertretung (SV)

Auf vielen Ebenen sind unsere Lernenden für die Schulgemeinschaft tätig. Als Schülervertretung* sind sie Ansprechpartner der Lehrenden, Interessenvertreter, sind Kommunikatorinnen, gestalten das Schulleben – nicht nur in den Gremien – mit. Gleichzeitig organisieren sie für die Schülerschaft Aktionen, die die Arbeit der SV bekannt machen.

Ein Beispiel ist die Registrierung der Abiturienten (und vieler Schüler/innen des 12. Jahrgangs) bei der DKMS, weitere Infoaktionen zum Welt-Aids-Tag und regelmäßige Nikolaus- und eine Valentinsaktion von Schüler/innen für Schüler/innen mit dem Ziel, das Schulleben und die Atmosphäre an unserer Schule zu verbessern und – nebenbei – die SV-Finanzen aufzubessern. Außerdem veranstaltet das SV-Team für die jüngeren Schüler/innen hin und wieder Unterstufenpartys. Die Schülersprecher/innen nehmen regelmäßig an den Sitzungen der Bezirksschülervertretung und den Treffen der Schülervertretungen bei der Bezirksbürgermeisterin in Bad Godesberg teil. Alle zwei Jahre fährt die SV nach Berlin und besucht den Bundestag zur Demokratieerziehung.

b. Die Sporthelfer

Als ausgebildete Sporthelfer/innen* entlasten unsere Lernenden das Lehrpersonal in den Mittagspausen in allen Bereichen, in denen Sport getrieben wird (den Turnhallen, Sportplätzen, dem Tischtennis-Raum). Dabei lernen sie, auf Mitschüler/innen zuzugehen, sie anzuleiten und selbst kleinere sportliche „Events“ zu organisieren.

c. Der Sanitätsdienst

Eine Stütze des Schulbetriebs stellen auch die Schulsanitäter/innen* dar, die unsere verletzten Schülerinnen und Schüler betreuen, bis sie den Eltern oder einer Ärztin übergeben werden können. Auch hier bedarf es einer gründlichen Helfer-Ausbildung, die durch die Johanniter-Unfallhilfe durchgeführt wird. Zusätzlich werden unsere Sanitäter schulintern fortgebildet. Sie lernen, in emotional angespannten Situationen das Richtige zu tun. Bei Bedarf werden sie über das Sekretariat gerufen und stehen im Sanitätsraum zur Verfügung.

d. Hilfe bei Stress

Die Streitschlichter/innen* sind Schüler/innen der Jahrgänge 9 und 10 und setzen sich dafür ein, den Schulfrieden zu erhalten und zu stärken. Sie werden im Rahmen einer AG über ein Schuljahr lang ausgebildet. Dabei lernen sie u.a. aktives Zuhören und das Formulieren von Ich-Botschaften.  Im Anschluss an ihren Ausbildungskurs machen die Streitschlichter/-innen in den Pausenzeiten ein offenes Gesprächsangebot für unsere jüngeren Schüler im Haus der Beratung. Sie gehen auch gern auf Anfrage in die Klassenstunden, um ihr Angebot zu erläutern und sich aktiv und vermittelnd in einzelne Streitsituationen einzubringen. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten sie ein Zertifikat.

Dem Thema „Mobbing“ wenden sich unsere Anti-Mobbing-Peers* zu und versuchen, in betroffenen Klassen Hilfestellung zu geben, um die Gemeinschaft wieder erfolgreich zu machen. Denn Mobbing ist nie das Problem der Opfer, sondern das einer Gruppe, die einzelne Lernende ausgrenzt, um sich von anderen Problemen abzulenken.

e. Gegen Computersucht

Die Netpiloten/innen werden ausgebildet, um jüngere Lernende für eine neue Suchtform zu sensibilisieren: Für viele Kinder drohen Computerspiele und soziale Netzwerke ihre gesamte Freizeit zu füllen und soziale Kontakte, Familienleben und alle anderen Interessen an den Rand zu drängen. Gespräche und Rollenspiele sind die Mittel, mit denen sie ihre Mitschüler/innen zur Reflexion des eigenen Konsumverhaltens bewegen möchten.

f. gegen Cybermobbing

Die ständig wachsenden technischen Möglichkeiten tragen viel neuen Stress in die Schule. Deshalb müssen alle Schüler/innen stark gemacht werden gegen anonyme Beleidigungen und Bedrohungen im Internet. Dafür bereitet die Schule ein Konzept vor.

Allen genannten Schüleraktivitäten außerhalb des eigentlichen Unterrichts ist zu eigen, dass auch die Lernenden, die sich auf den verschiedensten Gebieten einsetzen, einen Gewinn davontragen. Auch sie lernen den Umgang mit, gelegentlich schwierigen, Mitschülerinnen und Mitschülern, zeigen soziales Engagement, das auch dokumentiert wird, haben sich in der einen oder anderen Weise exponiert. Sie haben ihren Stützpunkt im Haus der Beratung auf dem großen Schulhof.

4. Lernfreundliche Atmosphäre

a. Achtsame Kommunikation

Die Art und Weise, wie wir als Lehrer/innen mit unseren Schüler/innen, mit den Eltern und auch den Kolleg/innen kommunizieren, beeinflusst die Beziehung, die wir untereinander aufbauen.

Wie wir uns einem Menschen in unserer Schule zuwenden oder wie wir diese Person ansehen, all das hat eine Auswirkung auf unseren Umgang und prägt maßgeblich die Entwicklung des Selbstgefühls und Selbstbilds. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, wir kommunizieren immer, in jeder Begegnung, verbal und non-verbal.

Besonders in schwierigen Situationen oder Konflikten ist es wichtig, innezuhalten und uns mit uns selbst, der Schülerin, den Eltern oder dem Kollegen und der Situation zu verbinden, statt automatisch zu reagieren. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine kreative Lösung zu finden, beträchtlich.

Dazu brauchen wir Achtsamkeit. Je häufiger wir innehalten, die Welt mit den Augen des Anderen sehen, uns in sie einfühlen, ihre Sicht der Dinge in unsere Entscheidungen einbeziehen, desto besser können wir Schüler/innen, Eltern und Kolleg/innen begleiten und ihnen helfen, am Leben in der Schule zu wachsen.

Hierzu wollen wir in den nächsten Jahren über ein multiprofessionelles Team die Beratung an unserer Schule in schulischen aber auch außerschulischen Fragen intensivieren. Die Schüler/innen und auch die Eltern sollen durch einen professionellen und achtsamen Umgang an der ESG Hilfestellungen erhalten. Die Begrüßung am Anfang der Woche stellt hierzu auch einen wichtigen Aspekt dar.

Es muss auch um den sprachlichen Umgang untereinander in unserer Schule gehen. Respekt und Grenzen sind uns dabei ein wichtiges Anliegen. Dies muss auch Thema in Klassenstunden, Elterngesprächen, Lernberatung, Kollegialer Hospitation und Konferenzen sein.

b. Strukturierte Lernumgebung

Damit Schüler/innen mit verschiedenen Interessen und verschiedenen Leistungsniveaus gleichzeitig motiviert lernen können, ohne einander zu stören, muss ihre Umgebung anregend und unterstützend sein und viele verschiedene Materialien und Aufgaben anbieten. Deshalb haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, ihre Lehrerräume entsprechend zu gestalten.

Eine bewegliche Möblierung für verschiedene Arbeitsformen, Lernplakate der Fächer, aber auch zur Verbesserung der deutschen Bildungssprache, Regale mit hilfreichen und herausfordernden Materialien, Medien zum Lernen mit allen Sinnen  und Ausstellungen von Arbeitsergebnissen der Schüler/innen ermöglichen ein Classroom Management, das den Unterricht in heterogenen Lerngruppen optimieren hilft.

c. Prävention von Störungen

Störungen sind immer ein Zeichen dafür, dass der/die störende Schüler/in seine/ihre Energie in dem Moment nicht dem Lernen zuwenden kann. Dafür kann es viele Gründe geben, die manchmal auch außerhalb des Unterrichts liegen, z.B. in der Familie. Für diesen Fall hat die Schule ein Beratungskonzept (s. Kapitel V), um langfristig für Besserung zu sorgen.

Oft liegen die Gründe aber auch im Unterricht: Langeweile und Unterforderung sind ebenso Auslöser für Störungen wie Überforderung und Resignation. Deshalb ist die passgenaue Gestaltung der Lernaufgaben unser zentrales Anliegen. Dazu gehören die Arbeitsmethoden und Sozialformen ebenso wie die fachlichen Leistungsanforderungen. Eine zunehmend gelingende Selbsteinschätzung, eigenständige Zielsetzung und ausdauernde Anstrengungsbereitschaft können sich bei den Schüler/innen nur an komplexen und interessanten, aber auch machbaren und befriedigenden Aufgaben entwickeln.

Mit solchen Aufgaben beschäftigte Schüler/innen werden in der Regel kaum störendes Verhalten entwickeln. Ist dies dennoch der Fall, hat die Schule ein klares Konzept der Interventionen, um die anderen Schüler/innen vor Störungen zu schützen. Dazu gehört der Trainingsraum (s.d.) als standardisiertes Verfahren. Alternative Möglichkeiten des unmittelbaren Feedbacks und der individuellen Vereinbarungen sind seit einer entsprechenden Fortbildung in Entwicklung.

d. Auszeichnung von Leistungen

Anstrengungsbereitschaft ist für viele Schüler/innen keine Selbstverständlichkeit, aber die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen während ihrer langen Schulzeit. Um diese wichtige Eigenschaft zu stärken, wollen wir zunehmend Gelegenheiten schaffen, bei denen gute Leistungen in einer erweiterten Schulöffentlichkeit hervorgehoben werden. Ein bereits erprobtes Beispiel dafür ist der Preis für die beste Facharbeit in der Oberstufe. Auch Wettbewerbe, Projektpräsentationen, Urkunden und Belobigungen bei Abschlussfeiern zählen dazu. Weitere Ideen sind bereits in Entwicklung und sollen langfristig möglichst alle Jahrgangsstufen erreichen.