Ziel des Projektes „Soziales Lernen“ ist es, die Gruppenentwicklung innerhalb einer Klasse zu fördern, die soziale Kompetenz der Schüler zu steigern und die Arbeitsproduktivität der Klasse zu erhöhen.
Mit erfolgreicher Beendigung des „Sozialen Lernens“ sind folgende Merkmale in der Klasse festzustellen:
• Die Gruppenmitglieder verstehen und akzeptieren sich gegenseitig.
• Die Kommunikation ist offen.
• Die Gruppenmitglieder fühlen sich für ihr Lernen und Verhalten verantwortlich.
• Die Gruppenmitglieder kooperieren miteinander.
• Die Gruppenmitglieder können Arbeitsaufgaben in Groß- /Kleinteams lösen.
• Müssen Entscheidungen getroffen werden, gibt es festgelegte Verfahrensregeln.
• Die Gruppenmitglieder sind fähig, sich offen mit Problemen auseinanderzusetzen und ihre Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen.
Eine Schulklasse unterscheidet sich von anderen Gruppen (z.B. Sportgruppen) u.a. dadurch, dass sie sich nicht freiwillig gefunden hat, der Aufenthalt in der Schule Pflicht ist und die Schüler sich mit Themen beschäftigen, die sie zumeist nicht selbst ausgewählt haben; zudem erfahren sie für ihre Arbeitsleistung eine Bewertung in Form von Noten oder Berichten.
Dennoch durchläuft jede Schulklasse die Entwicklungsphasen, die jede Gruppe beim Prozess des Zusammenwachsens erfährt. Diese sind nach Lowy / Bernstein:
- Orientierung
- Normenfindung
- Produktivität
- Auflösung
Eine Klasse, die bei ihrer Entwicklung alleine gelassen wird, kommt häufig nicht über die 2. Phase hinaus. Kinder, die sozialintegratives Verhalten zeigen, werden zu Beginn der Gruppenentwicklung nicht unbedingt von der Gruppe akzeptiert. Die „Hau-Drauf“- und „Schrei-laut“-Mentalität steht häufig höher im Kurs als das Aushandeln von Regeln, die dem Zusammenleben in einer Gruppe zuträglich sind. Die Gruppe entwickelt eine Eigendynamik, die später nur schwer rückgängig zu machen ist und dies kann dazu führen, dass das schulische Lernen erheblich durch ein negatives Arbeits- und Sozialverhalten beeinträchtigt wird.