Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach: „Ich habe praktisch geschwebt“

Die Online-Redaktion der Schülerzeitung „DIE ELSE“ im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern sowie ihrem Musiklehrer Andreas Tiggemann über die schönsten Momente der Aufführung.

 

ZF: Wie fühlt Ihr Euch nach der Aufführung?

Sebastian: Ich war sehr erleichtert, aber auch sehr froh, weil man so einen Augenblick wahrscheinlich nicht so schnell wieder erleben wird.

ZF: Kannst Du den Augenblick bitte beschreiben?

Sebastian: Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich habe praktisch schon geschwebt.

ZF: Hast Du auch geschwebt?

Katharina: Ich fand den Auftritt auch ganz toll und das hat mir richtig Spaß gemacht mit den Erwachsenen und dem Orchester mitzusingen.

Anna: Ich war ganz erleichtert, dass alles so gut geklappt hat.

ZF: Wie kamt Ihr denn zusammen?

Sebastian: Herr Tiggeman hat gefragt, ob wir mitmachen möchten und dann kamen wir aus den Klassen zusammen. Freitags haben wir uns nach der Schule getroffen, um eine Stunde zu proben und an verschiedene Orte zu fahren.

Katharina: Wir haben nicht nur die Choräle geübt, sondern zwischendurch mit dem Thomas Neuhoff auch andere Lieder einfach zur Abwechslung gesungen.

ZF: Würdest Du bitte mal die Johannes-Passion in Deinen Worten erläutern. Was ist die Botschaft?

Katharina: Es geht darum, dass Jesus zwar stirbt, aber auch wieder aufersteht.

ZF: Was hat das mit der Schule zu tun?

Sebastian: Wenn einem Schüler beispielsweise das Fahrrad geklaut wird und ein Mitschüler bekommt es mit, hat er vielleicht nicht den Mut dem Betroffenen zu helfen.

ZF: Man kann also typische Schulsituationen damit in Verbindung bringen?

Katharina: Das finde ich auch, denn man muss auch dazu stehen, wenn man jemandem helfen kann.

ZF: Wie hat denn die Zusammenarbeit zwischen den Kindern und Erwachsenen geklappt?

Katharina: Eigentlich ging das sehr gut, weil wir das geübt haben. Es hat auch keiner Quatsch gemacht.

Sebastian: Es wurden Übungen gemacht, damit zur Aufführung die Zusammenarbeit klappt.

Anna: Wir haben die Gruppe gemischt, damit nicht nur die Kinder zusammenstehen, sondern auch die Erwachsenen dabei sind. Dabei hat man sich schon etwas kennengelernt und konnte sich aufeinander einstellen.

ZF: Herr Tiggemann, was sind die Gründe für den Erfolg der Aufführung?

Tiggemann: Zum einen gab es eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Thomas Neuhoff. Wir kennen uns schon länger aus alten Kirchenmusikzeiten, sodass da die Abstimmung sehr einfach und direkt war. Dann haben aber auch die Eltern noch einen großen Beitrag geleistet, denn sie waren immer bereit ihre Kinder zu fahren – teilweise über sehr weite Strecken. Es gab zudem immer gut funktionierende Absprachen innerhalb der Elternschaft, die geholfen haben, die Rahmenbedingungen mit auszugestalten. So konnten wir uns, trotz der vielen Organisation, voll auf die Musik konzentrieren.

ZF: Wie haben Sie die Aufführung selbst erlebt?

Tiggemann: Ich bin mit einer gewissen Spannung hingefahren, mit einer freudigen Erwartung, ich war aber auch im Vorfeld schon sicher, dass es wirklich eine gute Aufführung geben würde. Denn wir hatten sehr konzentriert geprobt und unsere Schülerinnen und Schüler waren sehr fähig, willig und diszipliniert mit den Extraproben – auch in der Jugendherberge und schon im Themengottesdienst in Bonn-Auerberg. Man hat das dann im Konzert gespürt und gesehen: totale Aufmerksamkeit auf den Dirigenten und insofern war es eine ganz tolle Veranstaltung und ein hervorragendes Konzert. Man arbeitet zusammen, bildet ein Zentrum und weiß dann, dass es für alle ein tolles Erlebnis wird.

ZF: Wie geht es weiter? Es gibt noch im Dezember eine Aufführung?

Tiggemann: Das ist eine interessante Frage, die wir noch nicht eindeutig beantworten können. Es gibt die Möglichkeit, im Rahmen der Jugendförderung des Philharmonischen Chors mitzumachen, das müsste aber mit Thomas Neuhoff genauer abgesprochen werden, dem möchte ich nicht vorgreifen. Ihre Vermutung mit Dezember liegt nahe: Es gibt eine Aufführung der Weihnachtskantate von Arthur Honegger in der Kölner Philharmonie, an der auch wieder viele Kinder und Jugendliche teilnehmen könnten. Wir überlegen aber auch schulintern mit den Kindern weiterzuarbeiten, zum Beispiel den Schülerchor im Rahmen von Schulgottesdiensten einzubauen oder freie Sing-Mittagspausen anzubieten. Da sind die Gedanken aber noch nicht so weit, da ist im Moment Fantasie und Kreativität gefragt, auf dass das möglichst schnell konkreter wird.