Wer in diesen Tagen durch das Foyer der ESG geht, wirft einen Blick in die „Nachbarschaft“, wie sie noch vor dem schicksalhaften Jahr 1933 aussah und ganz gewöhnlich war: Viele unterschiedliche Menschen, die friedlich und freundlich aneinander wohnten, darunter selbstverständlich auch Jüdinnen und Juden – so, wie man sich eine gute und vielfältige Nachbarschaft vorstellt. Dieser erwähnte „Blick in die Nachbarschaft“ geschieht freilich im übertragenen Sinne: An der ESG ist nämlich jetzt die Wanderausstellung „jüdische Nachbarn“ eröffnet worden. Das Projekt widmet sich den Biografien der Jüdinnen und Juden, die bis zum Jahr 1933 auf dem Land und in der Stadt Lippe, im Rheinland und in Westfalen ganz selbstverständlich gewohnt hatten. Noch im selben Jahr ergriffen die Nationalsozialisten die politische Macht – die grausame Judenverfolgung begann. Als Schule der Vielfalt möchte die ESG als Gastgeber der Wanderausstellung ein Zeichen setzen. Noch bis zum 17. Mai kann man sich auf den 14 Plakaten über ein Dutzend Biografien der Jüdinnen und Juden informieren, die in der heimischen Region bis zum Jahr 1933 gelebt haben.
Entworfen wurde die Ausstellung indes vom Netzwerk „Erziehung nach Auschwitz“. Als Projektpartner zur Entleihung fungiert das NS-Dokumentationszentrum „Vogelsang“ in der Eifel. Ein Dank gilt zudem Jale Marx, die die Ausstellung an der ESG organisiert hat. HI