Der Grundkurs Kunst der Q2 hat sich innerhalb des Themas Surrealismus unter anderem mit den Künstlern Max Ernst und Salvador Dalí beschäftigt sowie verschiedene aleatorische Verfahren (Zufallstechniken) kennengelernt und erprobt. Am Ende der Reihe gestalteten die Schüler:innen ein eigenes surrealistisches Bild. Dabei generierten sie aus vorgegebenen Wörtern per Zufall einen Bildtitel und fanden über das freie Assoziieren zu einer traumhaften Bildidee.
Das auf diese Weise entstandene Bild der Schülerin Vanessa Dziekan wurde von der Jury zum Werk des Monats Januar gewählt. Es trägt den Titel „Die Frau, die in der Nacht Schneeblumen sah“.
Kunstlehrerin Luzie Wintersohl begründet die Auswahl wie folgt:
Vanessa gelingt es, mit wenig Bildelementen und einer reduzierten Farbpalette eine surreale Welt zu erschaffen, die uns in ihren Bann zieht. In ihrem Bild wachsen Blumen auf Wolken, sie sind größer als Menschen und ein orangener Mond scheint im Wolkenbett zu schlafen. Oder ist es die Sonne? Durch die Aufhebung der Naturgesetzte und die Umkehrung der Größenverhältnisse, die wir aus der Wirklichkeit gewohnt sind, schafft es Vanessa auf eindrucksvolle Weise, eine traumhafte Wirkung zu erzielen. Erzählerisch, still, zart, ästhetisch. Dabei kommt ihre Erzählung ganz ohne Fantasiewesen, Monster oder Ungeheuer aus. Eine Frau die in der Nacht Schneeblumen sah. So einfach. So gut. Ihr Bild überzeugt dabei durch die Feinheit der Schraffur, die Prägnanz des Hell-Dunkel-Kontrastes, das Leuchten der bewusst gesetzten Farbakzente und die Harmonie der Komposition. Dabei integriert Vanessa das aleatorische Verfahren der Frottage sinnvoll, indem sie die besondere Struktur des Mondes in ihrem Bild durch das Durchreiben eines Gitternetzes mit Buntstift erzielt. Entstanden ist ein originelles Bild, das es hiermit gilt zu würdigen!