Unsere Krakau-Fahrt – was man dazu wissen sollte. Überlegungen unseres Schülers Leonard Günther (9. Jg.)

Die Krakau-Fahrt ist eine der vielen europaweiten Reisen, die unsere Schule so veranstaltet. Sie wird von der ehemaligen Lehrerin Dagmar Gutmann organisiert.  Doch was muss ich unbedingt wissen und beachten? Hier eine kleine Hilfestellung für alle, die diese Reise auch antreten wollen.

Krakau(1)Bei der alljährlichen Fahrt nach Polen, für die sich immer mehr Schüler interessieren, sammelt jeder neue Erfahrungen und Eindrücke. Diese fangen schon bei der Fahrt an: Die polnische Buslinie Sindbad fährt einen innerhalb von 22 Stunden ins Jugenddorf in Piekary. Auch wenn das ziemlich lang ist, sollte man sich nicht davon abschrecken lassen. Wer vielleicht solch lange Reisen gewöhnt ist, sollte damit aber keine besonderen Probleme haben. Wer das aber noch nicht so kennt, sollte sich klar machen, dass das sehr, sehr lang sein kann. Der Platz im Bus ist leider knapp bemessen, vor allem für größere Menschen und man wird sich damit abfinden müssen, dass ein durchschnittlicher Mensch wenig Schlaf finden wird. Auch wenn das nach einer Tortur klingt, kann man beruhigt sein. Der nächste Tag erfordert keine Höchstleistungen, sodass man den Tag über bei guten Kräften bleibt. Man sollte sich also unbedingt gute Verpflegung und ein Nackenkissen mitnehmen.

Das Jugenddorf selbst beinhaltet alles Nötige und ein paar Extras: Es gibt nicht nur ein Schwimmbad, eine Sporthalle und ein schönes Gelände, sondern die Unterkünfte selbst sind mit allem ausgestattet. Anders als in Herbergen, stehen einem zusammen mit den anderen mehrere kleine Ferienhäuser zu Verfügung mit geräumigen Zimmern und genügend Bädern. Diese sind zwar eher spartanisch eingerichtet, tun aber ihren Zweck. Ein Internetanschluss ist zum Glück vorhanden. In jedem Haus ist zudem ein Gemeinschaftsraum mit Fernseher, großem Tisch und Sesseln. Vom Essen sollte man nichts Außergewöhnliches erwarten. Es gibt hauptsächlich Brot und Kartoffeln, wie in jeder normalen Herberge das auch der Fall ist.

Das Programm selbst ist sehr gut gelungen: So steht das Singen neben Krakaus Geschichte natürlich im Vordergrund. Trotzdem hat man genügend Freizeit und kann sich mit den anderen Schülern austauschen, die auf unserer Reise sehr nett und witzig waren. Die haben übrigens auch Deutschunterricht, unterhalten sich dann aber doch immer lieber auf Englisch, da Deutsch keiner wirklich beherrscht. Und auch wenn die jiddischen Liedtexte viel Ähnlichkeit mit der deutschen Sprache haben, bemerkt man sehr schnell, dass die polnischen und slowakischen Schüler doch geübtere Sanger sind, weshalb es auch nicht weiter auffällt, wenn jemand mal aus dem Takt kommt oder schief singt. Alle Einweisungen und Informationen  werden natürlich immer dreisprachig wiedergegeben und im Normalfall sprechen auch die anderen Lehrer Deutsch, was das gegenseitige Verständnis erleichtert.

Vom kleinen Örtchen Piekary sind es auch nur zwanzig Minuten bis nach Krakau. Dort wird natürlich eine Stadtrallye gemacht und man besucht u.a. das jüdische Viertel. Trotzdem bleibt einem auch dort Freizeit, auch wenn man diese Stadt in vier Stunden nicht ganz erkunden kann. Auffällig sind dort die Preise, die einen erst einmal verwundern können. Wenn man einen guten Pullover für 100 Zloty, der auch noch im Angebot ist, sieht, wird der Preis erst klar, wenn man das Ganze in Euro umrechnet. So sind es nur noch 25 Euro, die man ausgeben muss. Daneben fallen die verhältnismäßig vielen Tauben im Stadtbild auf. Es gibt Menschen, die einem auf offener Straße Dinge anbieten und verkaufen wollen.  Viele Einkaufsmöglichkeiten gibt es leider nicht. Schwerpunkt des ganzen ist ein Einkaufszentrum, das zu Fuß in ca. 20 Minuten erreichbar ist.  Dieses Center ist größer als so manches in Deutschland, besitzt viele interessante Geschäfte und eine Etage voller Fast-Food-Restaurants. Dort kann man neben den vielen Straßenkünstlern am besten sein Geld für Kleidung und Geschenke ausgeben.

Fazit: trotz der langen Anfahrt lohnt sich diese Reise vollkommen. Man hat viel Spaß mit den osteuropäischen Schülern, sodass sich alle spätestens auf Facebook wiedersehen.

Leonard Günther

Am 2. bis zum 11. 10. 2014 reist wiederum eine Schülergruppe nach Krakau/Piekary. (MR)