(20.03.2013) Aller Anfang ist schwer, doch nachdem die Schülerzeitung in einer Auflage von 200 Exemplaren gedruckt wurde, verkauft sie sich wie warme Semmeln – und sie scheint manches an der Schule zum Positiven zu verändern. Ein Beitrag von Sofia Wingarz.
Ob frische Brötchen, eine Tasse Kaffee und dazu vielleicht ein Ei – die morgendliche Zeitung darf beim Frühstück nicht fehlen. Für die meisten Menschen ist es ganz normal, dass die Tageszeitung jeden Morgen die Zeitung im Briefkasten liegt. Doch wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt, darum machen sich die wenigsten Gedanken. Wir Schülerredakteure der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule wissen genau, wie schwer es ist eine Zeitung auf die Beine zu stellen.
Ende September 2012 kam Peer Zickgraf als Vertretungslehrer für Sozialwissenschaften an unsere Schule und übernahm einige Monate später die Leitung der Zeitungs-AG, mit dem Ziel, nach rund 10 Jahren eine gedruckte Zeitung mit engagierten Redakteuren herauszubringen. Den Auftrag dazu bekam er von unserer Schulleiterin Andrea Frings. Da Herr Zickgraf auf seine professionelle Erfahrung als „Gründungsredakteur“ und späterer Redaktionsleiter des Ganztagsschulportals des Bundesministeriums für Bildung und Forschung www.ganztagsschulen.org zurückgreifen konnte, ging es nun darum, seine Erfahrung aus der bundesweiten Online-Redaktion, in die Schülerzeitung einzubringen.
Deshalb bestand der erste Schritt zum Aufbau einer Schülerzeitung darin, dass wir unsere Artikel zunächst auf der Homepage unserer Schule veröffentlicht haben. Beim Aufbau der Schülerzeitung hing es vieles, wenn nicht alles, vom Engagement bestimmter Schülerinnen und Schüler ab. Sie entschieden darüber, ob der dauerhafte Aufbau einer Schülerzeitung überhaupt möglich war: „Wichtig war eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen mir und den besten Schülerredakteuren“, erklärt Peer Zickgraf. Zahlreiche Stolpersteine legten sich aber noch in unserem Weg, denn es erwies sich als schwer, die Schüler der AG zum verbindlichen Schreiben und Wahrnehmen von Veranstaltungen anzuhalten. Es reicht eben nicht aus, sich mit dem Titel des Redakteurs zu schmücken, man muss ihn sich verdienen. Letztlich hat die Zeitung mit vier Redakteuren ihren Durchbruch erzielt, Moritz Scharfstädt, Leonard Günther, Piotr Piskunowicz und mir, Sofia Wingarz. „Es hängt vieles an den Personen, also an der Bereitschaft von Schülern, Verantwortung zu übernehmen“, so Zickgraf.
Sehr wichtig für den Druck der ersten Schülerzeitung war die Zusammenarbeit mit Ameen Hogar, dem Inhaber vom Repo-Copyshop in Köln. Er unterstützte unsere Schülerzeitung beim Entwurf des Covers und in allem Fragen des Layouts bis hin zum gemeinsamen Gestalten der Zeitung mit Herrn Zickgraf in Köln. Doch nun nach den„Geburtswehen“ (so nennt es Herr Zickgraf) beginnt die Schülerzeitung nun zu einem Selbstläufer zu werden und bringt frischen Wind in die Schule hinein. Letztendlich konnte sich die gesamte Schule dadurch positiv verändern und sich im Sinne eines Beteiligungsprojektes weiterentwickeln. Ich bewundere die Mitarbeiter bzw. die Redakteure des General Anzeigers wirklich dafür, was sie an einem Tag schaffen, damit morgens die Zeitungen in unseren Briefkästen liegen. Wir Schülerredakteure brauchten ein ganzes Jahr für den Druck der ersten Schülerzeitung, also Hut ab!