Der Tag der offenen Tür. Oder: Wege zu einem stressfreien Abitur

Wie alle Jahre wieder fand auch dieses Jahr ein Tag der offenen Tür statt, der den Kindern und Eltern bessere Einblicke in die Vorzüge unserer Schule ermöglichte. Ein Bericht unseres Schülerredakteurs Moritz Scharfstedt vom 11. November 2012.
Auch dieses Mal nutzten wieder viele SchülerInnen und ihre Eltern die Chance, sich einen Einblick in unsere Schule, den Unterricht und unser Schulkonzept zu verschaffen. Es kamen demzufolge Grundschüler, die nach einer weiterführenden Schule suchten, z.B. auch Realschüler, die nun in der kommenden 11 bzw. 10 einen Oberstufenplatz suchen und sich schon jetzt danach umschauen.
Aufgrund der Tatsache, dass wir eine Gesamtschule und kein Gymnasium sind, geht ja das „Gerücht“ um, dass die SchülerInnen nicht das gleiche Leistungsniveau in der Oberstufe haben wie die Schüler der Gymnasien. Nun wollten wir herausfinden, wie Besucher, Schüler, aber auch Lehrer dazu stehen, aber auch, welche Erwartungen die Besucher an unsere Oberstufe richten.

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir uns – Moritz Scharfstedt und Peer Zickgraf (Leiter der Schulzeitungs-AG) – verschiedenste Gesprächspartner ausgesucht. Zunächst haben wir mit einer Mutter und ihrer Tochter unterhalten, die von einer Realschule kommt. Zunächst haben Mutter und Tochter ein Gymnasium besucht. Im Vergleich dazu gefiel ihnen aber das Konzept an unserer Schule viel besser. So hat der Schülerin z.B. von vornherein besonders gut gefallen, dass wir kein G8 haben und 60-Minuten-Stunden haben. Positiv empfanden sie auch, dass die auswärtigen Schüler nicht von den anderen getrennt werden, wie es an dem Gymnasium eher der Fall war.

Auf unsere Fragen hin antwortete sie, dass sie die Anforderungen an die Oberstufe zwar nicht viel einfacher einschätze, jedoch besonders zu Beginn der Einführungsphase doch deutlich stressfreier. Ihre Mutter zeigte sich auch davon überzeugt, dass unsere Oberstufe keine „Auffangsstation“ bzw. eine letzte Chance für Schüler sei, die vielleicht nur durch die ZAP knapp die Qualifikation erreicht haben. Denn ihr und ihrer Tochter sei es bewusst, dass hier ebenfalls das gleiche Leistungsniveau vorhanden sei, mit dem Unterschied, dass die SchülerInnen von Gesamt- und Realschulen behutsamer an die Oberstufe herangeführt werden. Abgesehen davon hoffte die Tochter, dass sie sich an ihrer nächsten Schule gut integrieren könne und von den anderen Schülern gut aufgenommen werde

Eine weitere Gesprächspartnerin war die Lehrerin Frau Evenschor. Sie konnte aus eigener Erfahrung die Qualität unserer Oberstufe einordnen, da ihre Kinder, die zuvor eine Waldorfschule besuchten, für die Oberstufe auf unsere Schule gewechselt sind. Sie versicherte uns, dass auf unserer Schule in etwa das gleiche Leistungsniveau herrscht, wie auf einem Gymnasium, da die Schüler ja auch das gleiche Zentralabitur ablegen müssten. Doch im Unterschied zum Gymnasium verfolgen unsere Lehrer in der 11 zunächst das Ziel, alle Schüler, egal ob von auswärts oder von unserer Schule, auf ein gemeinsames Leistungsniveau zu bringen, damit sie dann letztlich die 12 und 13 erfolgreich absolvieren. Wir haben Frau Evenschor auch gefragt, wie sie die Schulatmosphäre zu Anfang der 11 beschreiben würde. Sie konnte nur bestätigen, dass man von den Schülern von auswärts nur gute Rückmeldungen bekommt, da sich alle in kurzer Zeit integrieren würden.

Nun hat uns auch interessiert, was eigentlich der „Chef“ der Oberstufe, Herr Andereya und die Schulleiterin, Frau Frings, zu diesen Themen zu sagen haben.
Zunächst konnte Herr Andereya feststellen, dass dieses Jahr sehr viele Besucher in die Oberstufe kamen, um die begehrten Plätze in Augenschein nehmen und um das eine oder andere Gespräch zu führen. Es habe sich wohl in den letzten Jahren herumgesprochen, dass die 25 heiß begehrten Plätze schnell vergeben sind und dass nur die besten von den auswärtigen Schülern ausgewählt würden, wie Frau Frings in unserem Interview sagte.

Herr Andereya erklärte uns auch, dass gar kein Leistungsunterschied existiere, da alle Schüler letztlich den gleichen Abschluss anstrebten. Das Besondere unserer Oberstufe sei, dass sie den Schülern einen sanfteren Einstieg ermögliche. Somit erzielten unsere Schüler letztendlich sogar bessere Ergebnisse als auf den Gymnasien, wo die Schüler bis an ihre Grenzen „gepushed“ werden, mit der Folge, dass sie sich ihrer Schule nicht mehr wohlfühlten. Genau dieser Fall ist auch bei einem Mädchen unserer jetzigen 11 eingetreten, die zum Quartal von einem Gymnasium auf die Gesamtschule gewechselt ist. Sie hatte sich auf dem Gymnasium einfach nicht mehr wohlgefühlt.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass, dass unsere SchülerInnen genau das gleiche Leistungsniveau in der Oberstufe wiederfinden, wie die gestressten Schüler der Gymnasien. Wir werden schließlich alle das gleiche Abitur absolvieren und schon in der 11 durch Wissensstands-Angleichung vorbereitet, damit bei allen die gleichen Grundlagen vorhanden sind, die sie auf das Abitur vorbereiten. Und durch die sanftere Einführung und die Annäherung an den Stoff sowie an das System der Oberstufe können die Schüler sich auch untereinander besser kennen lernen und sich die immer wichtigeren sozialen Kompetenzen aneignen.