Besuch aus den Niederlanden

Am 2. 11. 2012 konnte sich die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule über den Besuch von 15 niederländischen Gästen freuen. Es handelte sich um eine Gruppe von Politik- und Geschichtslehrern aus allen Teilen der Niederlande, die auf einer Fortbildungsreise mit dem Schwerpunkt Demokratieerziehung nach Bonn gekommen war. Neben dem alten Regierungsviertel, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Haus der Geschichte war es unsere kürzlich erst auf den Namen einer tapferen Demokratin getaufte Schule, die Bonn als Reiseziel attraktiv machte!

Für die mit der Betreuung der Gäste beauftragten Kollegen wurde es ein kleines Erlebnis, wie sich die Schule – mit den Augen der Bildungsreisenden gesehen – in eine touristische Attraktion verwandelte. Schon im Foyer wurden die Schriftzüge mit den wichtigsten Grundgesetzartikeln eingehend studiert, bewundert und fotografiert. Den Auftakt im Programm bildete – vor einem Schulrundgang und Unterrichtsbesuchen – ein ebenso freundliches wie spannendes Rundgespräch mit den Kollegen aus dem Nachbarland. Von unserer Seite nahmen hier neben der Schulleiterin Andrea Frings verschiedene Kollegen als Vertreter all der schulischen Arbeitsfelder teil, die besonders darauf hin arbeiten, unsere Schüler zu mündigen, gesellschaftlich bewussten Bürgern zu erziehen: Lale Ersöz stellte die Arbeit der Sozialpädagogen vor, Frank Herbertz das Fach Pädagogik, das es in den Niederlanden nicht gibt, die Kollegen aber sehr interessierte. Frau Jordan vertrat das Fach Geschichte und die Integrationsarbeit/Deutsch als Zweitsprache, Frau Kriebitzsch das Fach Sozialwissenschaften und Barbara Niessen hatte als Leiterin des Bereichs Inklusion viele Fragen zum Gemeinsamen Unterricht zu beantworten.

Aber auch wir konnten viel darüber erfahren, welche gesellschaftlichen Fragen die “Bürgerschaftserziehung” im Nachbarland umtreiben. Vom mittlerweile positiven, nicht mehr historisch belasteten Verhältnis der holländischen Jugendlichen zu Deutschland über die wirklich gleichberechtigte Stellung homosexueller Lehrer in den Niederlanden bis zu den – in beiden Ländern ganz ähnlichen – Herausforderungen der Integration gab es hier viel zu diskutieren. Für alle Beteiligten hat sich deshalb der Austausch sehr gelohnt – eine kleine Insel zum Reflektieren im sonst immer hektischen Schulalltag, auf der sich auch entdecken ließ, dass wir insgesamt doch ganz erfolgreich im Geist Elisabeth Selberts arbeiten. (JO)