Unterricht im „fahrenden Klassenzimmer“

Schüleraktiven Unterricht am Gieveningsbach erlebten jetzt die Klassen 7b und 7c mit Frau Bettels-Petersen und Herrn Weyh. Wir haben uns bereits im September 2023 bei der Natur und Umweltakademie des Landes Nordrhein-Westfalen beworben und bekamen den Bus „Lumbricus” für einen Vormittag nach Bonn. Dieser Bus ist als fahrendes Klassenzimmer für den praktischen naturwissenschaftlichen Unterricht eingerichtet. Er fährt von Schule zu Schule und arbeitet an verabredeten Orten mit Klassen und deren Klassenlehrern. Frau Horn und Herr Niesbach sind selbst ausgebildete Lehrerkräfte und fahren schon viele Jahre in NRW umher, um Schülerinnen und Schüler für die Natur und ihren Schutz zu begeistern. Bei noch etwas kühlen Temperaturen haben wir uns um 8.15 Uhr zu Fuß auf den Weg nach Friesdorf gemacht. Als wir um 9.00 Uhr dort ankamen, begrüßte uns das Team. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und Erklärungen zum Umweltbus und der Natur- und Umweltakademie ging es schnell raus in die Natur. Gummistiefel für jeden gehörten auch zur Ausstattung des fahrenden Klassenzimmers. Diese mussten vor Betreten des Bachbettes mit Spiritus desinfiziert werden. In Deutschland hat sich eine Krankheit der Salamander ausgebreitet. Um die Salamander in ihrem Bestand nicht zu gefährden, sollten alle Waldbesucher immer auf Sauberkeit der Schuhe achten. Das war für viele Schülerinnen und Schüler eine neue Erkenntnis.

Es wurden fünf Gruppen gebildet, um den Bach zu untersuchen und ihn in die richtige Gewässergüteklasse einzusortieren.

Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Struktur des Baches. Dazu gehörte es, das Bachbett auszumessen und die Fließgeschwindigkeit zu bestimmen. Die zweite Gruppe nahm Wasserproben und untersuchte die Wasserqualität. Drei weitere Gruppen sammelten lauter kleine Tiere mit einem einfachen Küchensieb. Damit sie überleben konnten, brachten wir sie in kleinen, mit Wasser gefüllten Schalen mit in den Bus. Dort wurden sie mit Binokularen betrachtet und ihre Art mit Hilfe von Bestimmungsschlüsseln ermittelt. Zu unserer Überraschung fanden wir einen Feuersalamander und zwei Molche. Diese durften aber nicht mit in den Bus. Sie sind streng geschützt. 

Zum Abschluss präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse in Form einer medial bestens ausgestatteten Präsentation. Wir stellten fest, dass der Gieveningsbach in Friesdorf noch ein echtes Biotop ist – zumindest bis zur Annabergerstraße. Ab da verläuft er kanalisiert unter der Stadt bis zum Rhein.

Es war ein echtes Highlight der Woche für viele beteiligten Schülerinnen und Schüler. Das Wetter hat mitgespielt und auf dem Rückweg wurde es noch richtig warm und sonnig. So schön kann Unterricht sein. BP