Dieser Satz klang kurios, widersprüchlich und logisch zugleich: „Wir möchten uns selbst abschaffen“, sagte Beate Prünte jetzt über ihren Elternkreis, der sich besonders stark für Schülerinnen und Schüler einsetzt – so vorbildlich sogar, dass Beate Prünte für ihr Engagement und das des Elternkreises den Förderpreis des Fördervereins der ESG erhalten hat. Dennoch wäre es ihr am liebsten, wenn der Kreis – wie die eingangs zitierten Worten es verdeutlichen – gar nicht nötig wäre. Er hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, teilleistungsschwache Schülerinnen und Schüler zu fördern. „Die betroffenen Kinder verliert man leider sehr schnell aus dem Blick. Sie fallen nämlich lange Zeit gar nicht auf. Sie fliegen unter dem Radar, weil sie nicht auffallen wollen. Schülerherausforderndes Verhalten ist nicht so ihr Ding“, begründete Beate Prünte bei der jüngsten Schulpflegschaftssitzung, bei der sie den Förderpreis entgegengenommen hat, die Aktivität des Elternkreises. Seit vier Jahren existiert die Gruppe, doch wenn es nach den Vorstellungen Beate Prüntes gehört, müssen keine weiteren vier Jahre hinzukommen, schließlich wäre dann das Ziel des Kreises erreicht. „Wenn Kinder mit Teilleistungsschwächen nicht mehr in ihrer Teilhabe beeinträchtigt sind und sie selbstverständlich die Förderung erhalten, die ihnen zusteht, dann sind wir überflüssig“, so Beate Prünte über ihre eigene „Vision“. Um diese zu verwirklichen, wird der Elternkreis seine vorbildlichen Aktivitäten fortführen. Gelegentlich genügen übrigens dabei auch schon kleine Impulse, die Guido Meyer, stellvertretender Schulleiter, bei der Verleihung des Förderpreises zu schätzen wusste: „Manchmal sind es kleine Hinweise und Tipps, die man als Lehrkraft einfach nur wissen muss, um sie dann im Unterricht gut umsetzen zu können – was für die betroffenen Schülerinnen und Schüler aber eine große Hilfe sein kann. Frau Prünte hat somit die Kommunikation zwischen Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler und deren Lehrkräften verdienstvoll gefördert.“ Im Anschluss hielt Stephanie Heidecke, die Vorsitzende des Fördervereins, die Laudatio für die Auszeichnung. Auch sie fand lobende Worte: ,,Dadurch, dass Frau Prünte den Arbeitskreis am Leben erhält, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Schulgemeinschaft, trägt aber auch zur Außenwirkung der Schule bei, denn das Engagement und die Kompetenz im Bereich LRS ist ein wichtiges Aushängeschild der ESG, das von dem Elternkreis hervorragend komplementiert wird.” Der Förderpreis ist indes mit einer Prämie in Höhe von 500,-€ dotiert. Diese möchte der Elternkreis in Fortbildungen fließen lassen für Lehrkräfte, die nicht Deutsch oder Mathe unterrichten, da in diesen Fächern die Problematik der Teilleistungschwäche hinreichend bekannt sei, begründete Beate Prünte dieses Vorhaben. Außerdem rief sie alle auf, die an der Thematik interessiert sind, im Elternkreis mitzuwirken. Dieser verkleinert sich nämlich, da schon einige Kinder von Gründungsmitgliedern die Schule verlassen haben. Die Schulgemeinde bedankt sich bei Beate Prünte und dem Elternkreis für das tolle Engagement und gratuliert herzlich zum Förderpreis des Fördervereins – starker Einsatz für teilleistungsschwache Schülerinnen und Schüler! HI
Die Rede, die Beate Prünte am Abend der Preisverleihung gehalten hat, ist hier im Wortlaut nachzulesen.