Die erste Kontrolle an diesem Tag fand ausnahmsweise schon vor dem Schulgebäude statt, bevor für den einen oder anderen Schüler vielleicht noch die nächste „richtige“ Prüfung im Klassenzimmer anstand. Diese Kontrolle erfolgte freilich ohne „Leistungsdruck“ und besaß einen guten Zweck: Polizisten und Lehrer nahmen die Fahrräder der ankommenden Schüler genau unter die Lupe, um die Verkehrstauglichkeit zu kontrollieren – eine „Radprüfung“, die die Sicherheit der Schüler im Straßenverkehr erhöht. Dementsprechend lautet das Motto der Aktion „Sehen und gesehen werden“, die traditionell an der ESG stattfindet. Wer im Straßenverkehr durch helle Kleidung, funktionierende Beleuchtung etc. früher wahrgenommen wird, minimiert die Unfallgefahr. Mit anderen Worten: Vorsicht ist besser als Nachsicht, insbesondere in der aktuellen dunklen Jahreszeit. Gut ein Dutzend Polizisten um Polizeihauptkommissar Peter Küpper von der Direktion Verkehr prüfte die Räder: Funktionieren die Bremsen und das Licht? Ist eine Klingel angebracht? Ist das Rad mit Reflektoren ausgestattet? – mit Hilfe der Checkliste kontrollierten sie die Vehikel ganz genau. Unterstützung leisteten im Übrigen die Oberstufenschüler Jasmin, Fridolin und Osman. Die ESG-Lehrer Faruk Osmani, Bettina Nöthe, Martina Zöllner, Svea Schmittberger, Tom Hestermann, Bernd Bauknecht, Christoph Schmidt, Evelyn Weber und Jan Kerstan halfen ebenso bei der Kontrolle wie Jan Reche als Elternteil. Für das Erledigen kleiner Reparaturen war sogar auch gesorgt: Herbert Dauben vom ADFC Bonn nahm diese vor.
Hans Küpper freute sich indes über die so zahlreich ankommenden Schüler mit ihren Rädern. „Das zeigt natürlich auch ein Umweltbewusstsein“, so der Polizist wörtlich. 57 Kinder und Jugendliche passierten die Kontrolle. Bei mehr als der Hälfte der Räder stellten die Prüfer keine Mängel fest. Die Verkehrssicherheit beginnt für Hans Küpper übrigens nicht erst bei der Fahrradausstattung. „Wer bei dieser Kälte keine Handschuhe trägt und friert, kann im Verkehr kaum aufpassen“, schärfte er den Blick für Details – kleine Vorkehrungen mit großer Wirkung. Auch eine Geige im Gepäck könne die Sicherheit gefährden, führte er den Gedanken weiter aus. Mit der ersten „Prüfung“ schon vor dem Klassenzimmer am frühen Morgen war das Thema „Verkehrssicherheit“übrigens noch nicht beendet. Für die Fünftklässler stellte die Aktion, die übrigens von ESG-Lehrer Jan Kerstan organisiert wird, der Einstieg in das Thema „Sehen und gesehen werden“ dar. Im Laufe des Vormittags begaben sie sich in die „Black Box“ – ein Kooperationsprojekt zwischen der Polizei und der Stadt Bonn. An vier Stationen im Selbstlernzentrum erfuhren die Lernenden, wie man kleine Reparaturen am Rad vornehmen kann und noch viel bedeutsamer: Sie erkannten anhand kleiner Experimente ein weiters Mal, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr wahrgenommen zu werden durch entsprechende (Fahrrad-)Ausrüstung! Spätestens dadurch haben sie die Bedeutung des erwähnten Mottos „Lieber Vorsicht als Nachsicht“ praktisch erfahren sowie den Sinn der ersten „Prüfung“ an diesem Tag. HI