Wie geht man gegen Hasssprache vor?

Schon seit vielen Jahren ist die ESG Mitglied beim deutschlandweiten Projekt „Schule gegen Rassismus“. Einmal im Jahr veranstalten wir an unserer Schule ein Projekt gegen Ausgrenzung, Unterdrückung und Intoleranz gegenüber Minderheiten. Für dieses Projekt hat sich am Anfang des Schuljahres ein Arbeitskreis unter der Leitung von Herrn Osmani eingefunden. In Vorbereitung auf die diesjährige Aktion nahmen die Schüler Charisma Kemnitz, Alex Hetzel, und Maurice Stubenrauch gemeinsam mit Lehrer Gregor Kistenbrügge an dem jährlichen Bonner Regionaltreffen der Aktion Courage teil. Neben dem Austausch mit den anderen Schulen stand bei den Schülern ein Workshop zum Thema „Hate Speach“ (Hasssprache im Internet) und bei den Lehrern zum Thema „Präventionsarbeit gegen Rassismus“ auf der Tagesordnung. Nach dem Austausch unter den Schülern und unter den Lehrern über die Umsetzung des Projekts an ihren Schulen ging es anschließend in die Workshopphase. Die Schüler beschäftigten sich mit dem erwähnten Thema.  Den Schülern wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten es gibt, gegen Hasssprache vorzugehen. Hierbei wurden die einzelnen Methoden im Umgang mit sogenannten Hasskommentaren vorgestellt. Beispielweise wurde erklärt, welche Vor- und Nachteile es hat, einen Hasskommentar auf Facebook zu melden, zu kommentieren oder ihn zu ignorieren.  Zeitgleich berieten sich die Lehrer ein Stockwerk höher, wie man verschiedenste Formen des Rassismus an den Schulen identifizieren und bekämpfen könnte. Es wurden vor allem Formen der Microaggression besprochen, die an den Schulen zum Problem würden. Eine Microagression ist ein gewollter oder ungewollter, verbaler oder nonverbaler Angriff, um den Angegriffenen herabzusetzen oder zu verletzen, der aber unter der Schwelle offen rassistischer Äußerungen oder Gewalttaten bleibt. Das beste Mittel gegen solche Äußerungen ist das Empowerment, also eine Stärkung des Herabgesetzen schon im Vorfeld durch das Aufzeigen seiner Stärken. Jedoch hilft das Empowerment auch demjenigen, der sich herabsetzend äußert. Das klingt erst einmal nicht einleuchtend, jedoch äußern sich ja zumeist diejenigen abfällig, denen Selbstvertrauen fehlt. Stärkt man sie im Vorfeld und weist ihnen auf, dass sie etwas wert sind, müssen sie vielleicht gar nicht andere herabsetzen um sich selbst besser zu fühlen. Wir vier Teilnehmer blicken auf einen sehr informativen und lehrreichen Tag zurück und freuen uns bereits, die gesammelten Erkenntnisse in die Arbeit des Arbeitskreises mit einfließen zu lassen. Maurice Stubenrauch (EF)