Vorhang auf: Faust I

„Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!“ – über 60 Jahre hat Goethe mit der Arbeit am Faust zugebracht. Es hat sich gelohnt! Die SchülerInnen der Deutschkurse der Q1 von Frau El Moussaoui und Frau Heidling tauchten ein in die Geschichte dieses rastlosen, ewig suchenden Menschen, der sich frustriert von den Wissenschaften abwendet, sich an der Magie versucht und schließlich die bekannte Teufelswette eingeht. Es ist die Tragödie des modernen Menschen, der sich nach Erfüllung sehnt und sie nirgends findet. Ein Getriebener, der Verjüngungstränke einnimmt, sich schließlich in Gretchen verliebt, sie erobert und damit ins Verderben stürzt. Mit einem Ensemble aus Schauspielern und Puppen nimmt Moritz Sostmann, Hausregisseur am Schaupiel Köln, die SchülerInnen der ESG mit auf eine Reise durch Goethes rätselhaftes und meisterliches Drama. Die SchülerInnen sind um eine literarische Erfahrung reicher und sicher klüger als zuvor. „Das Drama, geschrieben für die Bühne, bietet den SchülerInnen eine sinnlich-ästhetische Erfahrung von Literatur, wenn sie es nicht nur als Text lesen, sondern es sehen, hören und mit allen Sinnen wahrnehmen. Weltliteratur wird für die SchülerInnen begreifbar gemacht und sie tauchen ein in den modern inszenierten Klassiker, der nicht nur zur thematischen Obligatorik im Abitur 2018, sondern auch zum Literaturkanon gehört“, so die Deutschlehrerin Frau El Moussaoui.Die SchülerInnen waren sehr interessiert und zugleich etwas verwirrt: So fiel ihr Urteil von “komisch” über “verwirrend” bis hin zu “interessant” und “verständlich” aus. Besonders gelungen war die Umsetzung der Frauenfiguren in dem Stück: Mephisto trat in Form einer selbstbewussten Frau auf. Und auch Gretchen, eine die Gesellschaft anklagende und kritische Frau, bot eine neue Perspektive auf die goethesche Tragödie. EM