15 Oldies erkundeten ihre alte Schule

15-oldies-artikel-klassentreffenWeit über hundert Kraniche kreisten über uns, als wir am 29. Oktober um 16.15 Uhr am Portal des alten NCG (Nicolaus-Cusanus-Gymnasium) und der heutigen Elisabeth-Selbert-Gesamtschule eintrafen. Mitten in der Phase der anfänglichen Ratlosigkeit (who is who) und des zögernden Wiedererkennens nach 50 Jahren („Ej, bist Du nicht der Helmut?“) – begrüßte Arnfried eine „Andrea“, an die wir uns nicht erinnern konnten: Die jugendliche Schulleiterin empfing uns lachend und mit offenen Armen. Dann hinein: Die Türen, das Treppenhaus, die Flure, das ganze Haus großzügig gebaut, im Stil der späten 1950er Jahre – und, tatsächlich, im Prinzip unverändert (!!). Wir gingen in eine moderne Schule. „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ – war das damals auch schon so? In der Aula erhielten wir nach einem „Kurzschuljahr“ im November 1966 feierlich unsere Abiturzeugnisse – mit nur einer „5“ darin konnte man gut leben und alles studieren.

Der Flur im Obergeschoss, die letzte Tür hinten links, der Raum mit drei Fenstern – war er es? – vermutlich ja, bis Obersekunda. Der kleinere Raum davor, mit zwei Fenstern ? – ja, der bis zum Abitur. Im Endspurt waren wir gerade einmal 16 Mädchen und Jungs. Die acht Tische scheinen tatsächlich noch die alten zu sein. Hatte hier einst jemand im geschlossenen Garderoben-Schrank geraucht? Heute war auf dem Pult ein Beamer aufgestellt: Danny zeigte eine nostalgische Horror-Picture-Show mit Fotos, die bis zur Quarta (1960) zurückführten: „Bin ich das? – du bist da gar nicht drauf!“ . Dann eine gewisse Verlegenheit im Physikraum: Hier hat es für „dumme“ Antworten gelegentlich eine „Ohrfeige“ gegeben – vor über 50 Jahren eben. Aber auch im Musikraum gab es eine Explosion, als auf die Frage nach einem deutschen Komponisten die forsche Antwort „Kleist“ kam.

Nach einschlägigen Sport-Erinnerungen der Jungs wurde auf eine Besichtigung der alten Turnhalle verzichtet – dann ein emotionaler Abschied mit herzlichem Dank. Der weitere Verlauf des Treffens gestaltete sich gleichwohl sportlich: Der Weg zum fünf Kilometer entfernten Restaurant „Klein-Petersberg“ erfolgte als einstündiger Fußmarsch. Wir feierten bis Mitternacht: Noch nie war die Klasse so klasse! H.S.