Prävention ohne erhobenen Zeigefinger

Eisi Gulp (5. v. r) führte jetzt sein Kaberettstück im Rahmen der ,,Hackedicht-Schultour” auf – es handelt sich um ein präventives Gemeinschaftsprojekt der Knappschaft und des Deutschen Kinderschutzbunds, jeweils vertreten durch Sandra Piehl (5. v. l.) bzw. Kristin Preuß (rechts)

„Da haut’s dir die Birne weg!“ – dieser saloppe Satz des Kabarettisten Eisi Gulp fiel, als er den ESG-Schülern die verheerende Wirkung diverser illegaler Drogen anschaulich erklärte. Er stand zudem sinnbildlich für die Charakteristik seines Theaterstücks „Hackedicht oder was?!“, mit dem er jetzt auf der Aula-Bühne zu sehen war. Unterhaltsam und humorvoll sensibilisierte er die Neunt- und Zehntklässler für den vernünftigen Umgang mit Alkohol, immer wieder mit Momenten der Ernsthaftigkeit eingestreut – Prävention ohne erhobenen Zeigefinger, aber oder genau deswegen, mit ordentlich Nachdruck. Der Münchner, der u.a. schon in mehren Tatort-Streifen zu sehen war, klärte auch über weitere legale und illegale Drogen auf und veranschaulichte ihre gesundheitlichen und sozialen Folgen satirisch. Sein Theaterstück „Hackedicht oder was?!“ ist Teil eines gemeinsamen Präventionsprojekts der Knappschaft und des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. Schon etwa 44000 Schüler in ganz Deutschland haben sich das Kabarett angeschaut. Eisi Gulp nutzte ebenfalls die Gelegenheit, um ethische Themen aufzugreifen und das Bewusstsein der Schüler für Vielfalt und Toleranz zu schärfen. Nach so viel Amüsement, Witz und Humor schraubte er zum Schluss seines Programms den Grad der Ernsthaftigkeit deutlich nach oben, wodurch es mächtig still in der Aula wurde. Er berichtete von einer persönlichen Begegnung mit einem Heroinabhängigen, mit dem er sich vor langer Zeit das Zimmer im Krankenhaus geteilt hatte. Später fand er ihn tot im Badezimmer vor – ein trauriger Vorfall, der Eisi Gulp zu seinem Theaterstück inspirierte. Das Stück war indes der Auftakt eines dreitätigen Präventionsprogramms an der ESG, an dem auch der Suchthilfeverein Condrobs e.V. beteiligt war. Eine Lehrerfortbildung, ein Elternabend sowie die Nachbereitung des Theaterstücks mit ausgewählten Klassen vervollständigten die Präventionsaktivitäten. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle der Lehrerin Dr. Bettina Nöthe, die sich für die ESG um die Teilnahme am Projekt beworben hatte. HI