Rom – die Ewige Stadt

(30.7.2013) Eine Gruppe von Lateinschülerinnen und -schülern der Jahrgänge 11 und 13 unternahm als Pilotprojekt vom 09.07. bis zum 13.07.2013 eine Studienreise nach Rom. Organisiert und begleitet wurde die Reise von Frau Iris Oertel und Frau Irene Tendler.

Los ging es am Flughafen Köln-Bonn, wo der erste Schüler feststellte, dass er ohne Personalausweis angereist war. Frau Oertel schuf mit der örtlichen Polizei Abhilfe und besorgte ein provisorisches Ausweispapier. Nach starken Turbulenzen kamen wir doch pünktlich um 15.00 Uhr am Flughafen Fiumicino an. Nach einem 30minütigen Transfer per Bahn erreichten wir gegen 17.30 Uhr (im Regen!) unser Hotel in einem multikulturellen Viertel nahe des Bahnhofs Roma Termini, in dem wir gut untergebracht waren.

Am ersten Abend ging es mit der Buslinie 64 zur Piazza San Pietro. Im Borgo haben wir zu Abend gegessen und bewegten uns dann per pedes zum Castel Sant’ Angelo, über die Ponte Sant’ Angelo zur Piazza di Campo de’ Fiori, zur Piazza Navona, zum Pantheon, zur Fontana di Trevi und zur Piazza di Spagna. Von dort erreichten wir völlig erschöpft die letzte Metro zurück zum Hotel.

Am nächsten Tag stand das klassische Rom auf unserem Programm:

Begonnen haben wir mit einem Rundgang durch das Kolosseum, von dort ging es zu San Clemente, wo wir eine Zeitreise durch drei Stockwerke zurück ins 1. Jh. n. Chr. unternahmen und bei der die Schüler die lateinische Inschrift fanden, die als der Übergang vom klassischen Latein zum heutigen Italienisch gilt. Nach einer kurzen Pause mit Panini ging es unter Polizeigeleit (wir hatten nach dem Weg gefragt) weiter auf den Palatin – hier wohnte einst sogar Cicero – mit Blick auf den Circus Maximus, der heute nur noch eine trockene Sandfläche ist, und das Forum Romanum. Dieses erkundeten wir bei 30° C im Schatten und fanden den Umblicus Urbis, den Nabel der Welt.

Bei einem Besuch im Café Caffarelli am Kapitol lag uns Rom zu Füßen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter zu Santa Maria in Cosmedin und der Bocca della Verità, wo sich herausstellte, dass keiner von uns jemals gelogen hatte. Danach ging es vorbei am Ponte Rotto trans Tiberim nach Trastevere. Einst ein eigenständiges Fischerörtchen, hat das Stadtviertel jenseits des Tibers mit schmalen Gassen, kleinen Plätzen und altehrwürdigen Sakralbauten sein eigenes Flair erhalten und lädt zum Verweilen ein. Das taten wir denn auch an der Piazza Santa Maria. Nach einem wohlverdienten Abendessen in einer kleinen Trattoria ging es per pedes zurück zur Gegend um den Bahnhof Roma Termini, wo wir völlig erschöpft (wieder im Regen!) unser Hotel erreichten.

Am Donnerstag, dem dritten Tag unserer Reise, stand das barocke Rom auf dem Programm. Wir nahmen den völlig überfüllten Bus bis zur Piazza Navona und genossen das morgendliche Markttreiben auf dem Campo de’ Fiori.

Nachdem wir unsere Beschwerden über Hausaufgaben, lange Märsche in Rom und andere Erschwernisse des Lebens bei Paquino abgegeben hatten, ging es zum Rätselraten an den Vier-Ströme-Brunnen von Bernini auf die Piazza Navona. Welche Figur stellte welchen Fluss dar? Nach des Rätsels Lösung und der Suche nach einer ganz bestimmten Apotheke für eine ganz besondere Creme für einen ganz besonderen Schüler bestaunten wir das Pantheon und seine einzigartige Architektur.

Tief beeindruckt tranken wir im Café Eustachio den besten Kaffee der Welt – der Hirsch auf der Kirche wies uns den Weg – und zogen anschließend vorbei am Regierungsviertel, an der Piazza Colonna mit der Ehrensäule für Kaiser Marc Aurel, die heute eine Statue des Apostels Paulus ziert.

In glühender Mittagshitze schleppten wir uns über den Corso, vorbei an der Casa di Goethe, und erreichten mit letzter Kraft den Pincio. Während einige von uns dort den Blick über Rom und den Schatten genossen, da sie schwächelten, suchten die Unverdrossenen unter uns die Galleria Borghese auf, um dort die Werke des Künstlers Bernini in allen Facetten zu genießen.

Anschließend ging es mit dem Elektrobus über die Via Veneto, den wir auf der Piazza della Pace wankend verließen, um in dem neuen In-Viertel rund um die Via della Pace schlecht zu essen. Nachdem wir – bis auf zwei Nimmermüde, die den Rückweg wieder zu Fuß antraten – mit dem Bus Roma Termini erreicht hatten, suchten wir den Palazzo del Freddo von Giovanni Fassi auf, wo wir das beste Eis der Welt genossen. Wir konnten zwischen 35 Eissorten wählen und erhielten sogar noch unentgeltlich Schlagsahne. Nach den Strapazen des Tages eine wirklich himmlische Verführung.

Am Freitag, unserem letzten Tag in Rom, fuhren wir nach einem ausreichenden Frühstück mit dem wieder überfüllten Bus Nr. 40 zum Petersdom. Dort trauten wir unseren Augen nicht ob der langen Schlange von Besuchern. Aber nach einer Stunde Anstehen erreichten wir den neu installierten Security-Check, wo unsere Rucksäcke und Taschen durchleuchtet wurden.

Da wir alle schicklich bekleidet waren, konnten wir problemlos in den Petersdom gelangen und uns dort lange umschauen. Die Pietà von Michelangelo, die Petrusstatue, das Grab des Petrus und die Darstellung des Todes mit der ablaufenden Sanduhr in seiner knöchernen Hand, lässt den Besucher immer wieder erschaudern. Eine dreiviertel Stunde warteten wir dann geduldig in glühender Hitze auf einen unserer Reisenden, denn der war 500 Stufen zur Kuppel des Doms hinaufgestiegen, um den Papstaltar und die Kuppel des Michelangelo von dort oben zu bestaunen und den fantastischen Rundblick über die Ewige Stadt in sich aufzunehmen.

Ohne weiteres Schlangestehen gelangten wir in die Vatikanischen Museen, in denen wir den Fokus auf die Stanzen des Raffael und die Sixtinische Kapelle legten. Unbeschreiblich ist der Anblick des „Jüngsten Gerichts“ und die Darstellung der Entstehung der Welt, an der Michelangelo, auf dem Rücken liegend, über vier Jahre gearbeitet hat. Nach dem Abgang über das phantastische Treppenhaus trennten sich unsere Wege.

Manche entschieden sich fürs Bummeln, das Kaufen von Souvenirs, den Besuch des Retroviertels „Monti“ oder des Cimitero degli Stranieri neben der Cestiuspyramide. Berühmte Ausländer fanden hier ihre letzte Ruhestätte – wie der Sohn Goethes, August, und der englische Dichter Shelley.

Unser letztes gemeinsames Abendessen genossen wir in einer kleinen Trattoria nahe des Hotels, das uns ungeahnte kulinarische Freuden bescherte. Dort durften wir sogar die Wand beschriften, was wir natürlich auch taten, und wenn wir wieder einmal dorthin kommen, finden wir unsere Namen und den unserer Schule vermutlich an der Wand wieder.

Danach hieß es: Koffer packen.

Am Samstagmorgen deckten wir uns mit gutem italienischen Parmesankäse ein und besuchten anschließend die Markthallen in der ehemaligen Kaserne Pepe an der Via Turati. Dort bestaunten wir exotische Gemüsesorten, frischen Fisch und allerlei Gewürze. Leider mussten wir unseren Rundgang bald abbrechen, um im Hotel unsere Koffer zu holen und ab Roma Termini in den Transferzug zum Flughafen zu steigen. Die Tickets für diesen Zug erhält man sonderbarerweise nur an einem speziellen Kiosk.

Mit einer halben Stunde Verspätung hoben wir in Rom ab und erreichten diesmal ohne größere Turbulenzen den Köln-Bonner Flughafen.

Eine spannende, sehenswerte, harmonische und wiederholenswerte Studienreise hatte ihr Ende gefunden.

Ciao Roma, a presto! (TE)