Tipps für das Meistern der Corona-Krise – ,,Nachhilfe” im Fach Psychologie

Ab dem 11. Januar heißt es wieder: Kinderzimmer statt Klassenzimmer: Pandemiebedingt findet Distanzunterricht statt.

Am 11. Dezember des vergangenen Jahres, vor rund vier Wochen, haben unsere Schüler den letzten geregelten Schultag vor Ort erlebt. Vor dem 1. Februar wird sich daran nichts ändern und pandemiebedingt kein gewöhnlicher Präsenzunterricht in der Schule stattfinden. Dann werden mindestens sieben Wochen ohne normalen Unterrichtsbetrieb vergangen sein – ein Zeitraum, der länger als die Sommerferien ist. Das Corona-Virus sorgt für einen Ausnahmezustand in der Gesellschaft. Eine solche Zeit ohne vertraute Routine und mit teils erheblichen Einschränkungen stellt für uns Menschen eine riesige (psychische) Herausforderung dar. Dadurch lernen wir unsere Freiheit und vielfältigen Angebote besonders zu schätzen. Wir geben an dieser Stelle einige Tipps, um diese schwierige Zeit zu meistern, um nicht den viel zitierten „Lagerkoller“ zu erleiden. Hier eine kleine Einführung in das Fach der Psychologie: 

1.  Struktur gibt Sicherheit

Der Stundenplan als feste Orientierung für den Tag fällt oft weg, wenn keine Videokonferenzen angesetzt sind. Daher ist es jetzt wichtig, sich neue Strukturen zu schaffen und diejenigen beizubehalten, die möglich sind. Heißt z.B.: Aufstehen und Frühstück immer zur gleichen Zeit, dann das Erledigen von Schulaufgaben, gefolgt vom Mittagessen, im Anschluss eine Sporteinheit o.ä. Solche Strukturen sorgen für Sicherheit und Ziele im Alltag. Es bietet sich natürlich auch besonders an, die Aufgaben im Distanzlernen unter Beachtung des eigentlichen Stundenrasters zu bearbeiten. Ohne eine derartige Orientierung verfällt man schnell in Trägheit oder verliert sich vielleicht in Gedankenkarussellen, die die Stimmung verschlechtern. Solche Gedankenkarusselle, die sich z.B. mit dem Corona-Virus beschäftigen, sorgen schneller für Ängste als gewöhnlich. Das liegt daran, dass das Virus eine Gefahr darstellt, die schwierig zu kalkulieren ist, weil es nicht sichtbar ist und sich die Informationen teils widersprechen. Um dies zu veranschaulichen: Ein Tiger, der vor uns steht und auf uns zuläuft, wäre eine konkrete Gefahr, die in uns den Reflex des Wegrennens als einzigen Ausweg auslösen würde. Dies verhält sich bei Corona aus den genannten Gründen anders.

2.)  (Virtuelle) Kontaktpflege sorgt für gute Laune

Durch den Lockdown und das Ausbleiben von Treffen mit Freunden usw. zeigt sich, wie wichtig soziale Kontakte für uns Menschen sind und wie sie uns bereichern. Durch die Kontaktbeschränkungen sind plötzlich viele solcher weggefallen. Daher gilt nun, diese virtuell zu pflegen oder sich mit einem Freund bzw. einer Freundin zum Spaziergang zu treffen und dabei natürlich den Mindestabstand einzuhalten. Unterhaltungen halten uns bei Laune und wirken dem Gefühl der Einsamkeit entgegen.

3.)  Sport sorgt für Glückshormone

Auch wenn Fitnessstudios, Fußballplätze usw. geschlossen haben, kann man weiterhin Sport treiben, sei es durch Joggen, kreative Home-Workouts mit Wasserkästen und anderen Dingen im Haushalt oder klassischen Liegestützen. Sport stärkt das Immunsystem, sorgt für Ausgleich und schüttet Glückshormone im Gehirn aus. 

4.)  Dinge erledigen, die man sonst nicht schafft

Die Zeit zu Hause ermöglicht uns das Erledigen von Aufgaben, die sonst zu kurz kommen. Auch das leidige Aufräumen oder lästige Putzen sorgen für Zufriedenheit, wenn der innere Schweinehund erstmal überwunden ist! Vielleicht findet man beim Aufräumen auch CDs, DVDs oder Bilder von früher, die uns schöne Erinnerungen bescheren. 

5.)  Entschleunigung genießen

Das Leben geht einen deutlich langsameren Gang als sonst. Auch wenn uns momentan der Fitnessstudio- oder der Kinobesuch fehlt, kann man der schwierigen Phase etwas Gutes abgewinnen: Ruhe kehrt ein und wir haben Zeit, uns zu besinnen und durchzuatmen. Die Hektik und Fülle des einstigen Alltags verursachen Stress und Oberflächlichkeit. Wer jetzt während der Winterzeit in der Natur spazieren geht, sich auf die nächste Bank setzt und seine Lieblingsmusik hört, kann diesen Moment intensiver als zuvor erleben!

6.)  Vorfreude ist die schönste Freude!

Irgendwann wird auch die Corona-Krise ihr Ende nehmen bzw. wir werden Stück für Stück wieder so leben können wie zuvor. Vielleicht werden wir dann das Treffen mit der Freundesgruppe oder das Essen im Restaurant am Samstagabend noch mehr genießen als sonst. Darauf sollten wir uns mit einem Lächeln im Gesicht freuen. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude! HI